Artikel - Dr.Heidi Bernauer-Münz

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Spulwürmer bei Hund und Katze

Werden Hündin und Kätzin trächtig, sind die Parasiten schon da: trotz Entwurmung der Mutter sind Spulwurmeier vorhanden, werden durch die Trächtigkeit aktiviert und mit der Muttermilch  an die Welpen weitergegeben. Der Nachwuchs muss daher ab der 2. Lebenswoche entwurmt werden. Hinzu kommt, dass sich die Welpen durch die Muttermilch, aber auch durch die Geschwister, die Wurmeier mit dem Kot ausscheiden, immer wieder anstecken können. Mehrmalige Behandlung in der „Kinderstube“ ist daher notwendig.
Kommt der Welpe in sein neues Heim, sollte er sofort entwurmt und sein Kot entfernt werden. Wurmeier können in der Erde auch nach Jahren noch leben und  sich zu Würmern im Darm entwickeln, wenn sie aufgenommen werden.
Versäumt man die Behandlung, werden den heranwachsenden Tieren Nährstoffe entzogen. Die Folgen: das Fell ist struppig, die Welpen sind mager und bleiben in der Entwicklung zurück. In besonders dramatischen Fällen werden Würmer sogar erbrochen- dann ist das Problem ganz offensichtlich.
Spulwürmer können auch auf den Menschen übertragen werden, wenn die Wurmeier in den Mund gelangen. Kinder sind besonders betroffen, da sie Finger in den Mund stecken und sich auch mal über das Gesicht lecken lassen.
Erwachsene Hunde und Katzen können einen Spulwurmbefall besser wegstecken- eine Infektionsgefahr für den Menschen sind sie aber trotzdem. Durch Ablecken von nicht entwurmten Tieren und Fressen oder Ablecken von Kot (  was einige Hunde besonders lieben), werden die Wurmeier aufgenommen. Eier können aber auch mit Erde oder Spuren von Erde aufgenommen werden, selbst wenn die Kotabsatzstelle schon lange nicht mehr zu erkennen ist. Auch mit den Schuhen können Wurmeier in das Haus getragen werden und bei Aufnahme durch eine Katze, die nur im Haus lebt, zu neuem Wurmbefall führen.
Regelmäßiges Entwurmen von Hunden und Katzen, in einem Haushalt am Besten alle gemeinsam, 3-4- mal im Jahr, ist daher empfehlenswert.

Haben Kinder Welpenschutz?

Das „Kindchenschema“ von Konrad Lorenz 1943 postuliert, wird beim Menschen durch einen relativ großen Kopf, eine große Stirnregion und große runde Augen hervorgerufen. Kinder haben außerdem eine kleine Nase, ein kleines Kinn, rundliche Wangen, eine elastische, weiche Haut und kürzere Arme, Beine und Finger in Relation zum übrigen Körper. Schutz und Pflegeverhalten wird dadurch instinktiv bei erwachsenen Menschen ausgelöst.
Auch im Tierreich ist dieses Kindchenschema ein weit verbreitetes Phänomen.
Dabei sind großer Kopf, große Stirn und große Augen häufig anzutreffen und verfehlen auch bei uns ihre Wirkung nicht. Vor allem Hundewelpen, aber auch Hunderassen mit großen runden Köpfen und großen Augen sprechen  uns an.
Jede Art hat außerdem bestimmte Verhaltensweisen und Lautäußerungen zur Signalisierung von Kindlichkeit, die wesentlich bedeutsamer sind und viel zuverlässiger Vorsicht und Rücksichtnahme beim erwachsenen Tier hervorrufen.
Ein Hundewelpe kratzt vorsichtig mit der Pfote oder hebt sie an, hält den Blick abgewandt, leckt die Maulwinkel des erwachsenen Hundes, gibt ein wenig Urin ab. Solche Verhaltensweisen kann ein Kind natürlich nicht zeigen. Auch Lautäußerungen eines Welpen, wie Fiepen, Winseln oder Infantilbellen, zeigt ein Kind nicht.

Voraussetzung für den Schutz des Welpen ist außerdem, dass der erwachsene Hund ausreichende Schutzinstinkte hat und/oder gelernt hat, wie man mit Welpen umgeht. Selbst ein Welpe ist nicht immer sicher geschützt.

Die Antwort ist damit klar: Ein Kind kann niemals Welpenschutz haben, weil es sich nicht wie ein Welpe verhalten kann.

Viele Hunde sind trotzdem mit Kindern sehr vorsichtig und lassen sich fast alles gefallen. Eine Garantie für unbegrenztes Dulden ohne Abwehr gibt es aber nie.
Zum Schutz des Kindes gilt daher immer: Kind und Hund darf man niemals alleine lassen!


Schilddrüsenimbalance als Ursache von Verhaltensproblemen? Zwei Fallbeispiele mit unterschiedlichen Therapieansätzen

Imbalancen der Schilddrüse können die Ursache von Verhaltensproblemen sein. Nach genauer Anamnese und Ausschluss anderer klinischer Erkrankungen kann eine diagnostische Therapie mit Thyroxin und begleitender Tierverhaltenstherapie durchgeführt werden. Zwei Fallbeispiele verdeutlichen, dass auch ähnliche Laborwerte zu unterschiedlichen Therapieansätzen führen können. Die Gründe für und gegen den Einsatz von Thyroxin bei diesen Fällen und die Besonderheit der Thyroxinbindung im Blut beim Hund und der möglicherweise dadurch verursachten Verhaltensprobleme werden diskutiert.

Tierärztliche Umschau 2009/12 S. 547-554



Die Katze- ethologische Bedürfnisse, sich daraus ergebende Verhaltensprobleme und Grundsätze für die Therapie

Das Sozialsystem der domestizierten Katze ist sehr variabel und von individuellen Vorlieben geprägt. Es gibt Katzen, die Sozialkontakte suchen, und Katzen, die sie eher meiden. Bestimmte Artgenossen werden freundlich begrüßt, andere abgelehnt. Da die sozialen Bedürfnisse einer Katze sehr unterschiedlich sein können, müssen die jeweils individuellen Vorlieben jeder Katze beachtet werden.

Kleintier.konkret 2013/1  S. 22-29

Dicke Katze
Dicke Katzen leiden öfter unter verschiedenen Erkrankungen, haben mit zunehmendem Alter Gehbeschwerden und eine geringere Lebenserwartung.
Es gibt Katzen, die ein Leben lang schlank bleiben und immer noch wie ein junges Kätzchen aussehen. Andere dagegen sind schon als Jungtier mit reichlich Fettpolstern ausgestattet. Durch die Kastration wird der Energiebedarf reduziert und bei oft gleich bleibender Futtermenge steigt der Körperumfang weiter an.
Besonders betroffen sind Katzen, die nur im Haus leben. Ihnen fehlen die üblichen Energieverbraucher, wie Revierablaufen, Verjagen von Eindringlingen oder Fangen von Mäusen. Da reine Hauskatzen oft nicht viel zu tun haben, melden sie immer wieder Futterbedarf an, auch wenn Trockenfutter immer zur Verfügung steht. Fressen macht Spaß- keine Frage- und wenn man sonst nichts zu tun hat……
Zur Abhilfe sollte der Kaloriengehalt des Futters reduziert werden und Leckerchen gibt man nur noch selten. Gleichzeitig muss die Katze auch zu mehr Bewegung angeregt und beschäftigt werden. Sie hat nicht nur ein schöneres und spannenderes Leben- sie nimmt auch gleichzeitig ab. Eine Wiegekarte ( einmal pro Woche kontrollieren) hilft, die Umstellung zu überprüfen. Zu schnell abnehmen darf eine Katze nicht, weiter zunehmen soll sie aber auch nicht.
Frei laufende Katzen können ihren Ernährungsplan durch Hereinschauen bei der Nachbarin erweitern oder sich ein Mäuschen fangen. Da ist dann das Problem der Körperfülle nicht so leicht zu verändern- aber der Versuch lohnt sich trotzdem.

 
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